Twin Peaks- Der Film (USA, 1992) Regie: David Lynch

RR

Vorher: Heute wird doppelt geschummelt. Ich gucke einen „alten Hut“ und das auch noch auf Deutsch. Es ist aber immerhin David Lynch. Ich bin großer Fan der Serie Twin Peaks und fand den Film bisher ziemlich blöd. Jetzt habe ich mir die Serie vor ein paar Jahren noch mal angeguckt und möchte dem Film eine weitere Chance geben. Vielleicht reift er ja mit dem Alter. Ich werde Kaffee und Kirschkuchen bereitstellen, mein Diktiergerät zücken und sage hinterher hoffentlich: „Diane, das war doch ein verdammt guter Film.“

Mittendrin:
„Geänderte Kleidung ist unser Code für Drogen.“

„Agent Demsond, es gibt etwas das mich beunruhigt. Die blaue Rose.“

„Gordon. Es ist der 16. Februar um 10 Uhr 10. Ich habe Angst vor diesem Tag gehabt, wegen meines Traumes.“

„Abend und Nacht gehören mir.“

„Seit ich 12 war, hat er mich immer wieder genommen.“

„Wasch dir die Hände.“

„Ich liebe dich doch auch Donna, aber ich will nicht, dass du so bist wie ich.“

„Der Faden wird bald reißen Mr. Palmer.“

„Mitternacht in der Gegend, wo man das Holz sägen hört.“

Hinterher:
Das war sie also die letzte durch geknallte Woche von Laura Palmer. Und Dale B Coopers Vorahnungen, bevor er nach Twin Peaks kommt. Diane, ich bin positiv überrascht. Ich habe viele alte Freunde, Träume und Surrealitäten wiedergesehen und fand es gar nicht mal schlecht. Der Film ist wie ein Klassentreffen. Es ist nicht einerseits so wie früher, aber andererseits irgendwie auch nicht. Man muss sich drauf einlassen, dann hat man auch ordentlich Spaß. Garniert wird das Ganze noch durch Chris Isaak und Kiefer Sutherland, als cooles Vorgänger Ermittlerduo, die als Opener neuen Wind reinbringen. Und dass ich David Bowies (alp)traumhaften Kurzauftritt auch klasse fand, muss ich ja nicht extra betonen, oder? Klar, der Film ist im Vergleich zur Serie längst nicht so toll, eigentlich auch überflüssig wie nur was und hat zum Ende hin ziemliche Längen. Aber mir hat es trotzdem Vergnügen, Grusel und Verwirrung bereitet. Nach Twin Peaks komme ich halt immer wieder gerne. Hach, ich glaube ich lese noch mal in die Dale B Cooper Biografie rein. Diane, kannst du mir das Buch schicken? Meine aktuelle Adresse ist das Great Northern in Twin Peaks.
PS: Zwei Hinweise: den Film bloß nicht in der Synchro gucken, die ist eine Vollkatastrophe. Und erst die Serie genießen und dann den Film irgendwann als guilty pleasure hinterherschieben.

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